Original von W-O-D
Community soweit reduziert das kaum noch was davon übrig ist ...
... ich hab mich grade gefragt warum ich noch hier bin
Ich glaube, die spärlichen Reste, die hier noch ausharren, tun es eher aus einem nostalgischen Wir-Gefühl für ein gemeinsames Erlebnis. Ich sehe diesen Zustand jedoch als zunehmend gefährdet an. Die letzten Reste werden wohl bald auseinanderbrechen weil das Diskutieren von nicht beeinflussbaren Umständen für Pragmatiker kaum zu einer dauerhaften Beschäftigung werden kann.
Zuletzt stirbt die Hoffnung ... mit der Absage des Multiplayermodus für 1503 ist diese Klammer der Hoffnung endgültig verschwunden. Auch ein noch so schöner Editor kann nur eine sehr kleine Restgemeinde ansprechen.
Sich wirklich gute Abenteuer für 1503 sich auszudenken und mit Hilfe eines Editors umzusetzen geht wohl weit über die durchschnittlichen Möglichkeiten und auch das Wollen der meisten Spielerinnen und Spieler hinaus. Diese dann auch noch etwa im Rahmen eines Contests der Community nahe zu bringen bedarf einer ganzen Reihe weiterer Fähigkeiten&
... übrigens, ich denke, ich bin weiter oben doch noch nicht so ganz verstanden worden: das Märchen von der vielzitierten Ehre des königlichen Kaufmanns ist bestimmt mit der Abschaffung der Monarchie zu Ende gegangen.
Kein normaler Mensch gründet und betreibt eine Firma als Hobby. Das ist nämlich meist mit erheblicher Arbeit verbunden und dient immer der Gewinnmaximierung.
Das eingesetzte Kapital (dazu Zählen natürlich auch Arbeitsstunden) soll sich möglichst schnell vervielfältigen. Das sieht in der Praxis so aus: ein Wirtschaftsgut wird billig eingekauft und teuer weiterverkauft. Den Abstand zwischen Einkaufspreis und Verkaufspreis nennt man dann Gewinn. (wenn man von kaufmännischen Dingen keine so genaue Ahnung hat ...) Wenn man eine Ware nicht irgendwo einkaufen kann und trotzdem verkaufen möchte muss man sie selbst herstellen. Das nennt man dann Produktion. Das kostet mehr Kapital, ... wird aber von Leuten gemacht, die so was können, weil man für eine Ware, die man woanders nicht kaufen kann viel mehr Geld bekommen kann.
Früher hat das alles immer eine ganze Weile gedauert. Wenn da ein Produzent schlecht gearbeitet hat, kamen die Kunden zu ihm und wollte Nachbesserung an ihrem Produkt. Das Nachbessern hat Geld gekostet und den Gewinn geschmälert. Außerdem wurden die Kunden sauer und haben ihre Produkte zukünftig woanders gekauft. Also hat man sich bemüht eine Ware so zu produzieren, dass möglichst keine Nachbesserung notwendig wurde, damit sich das eingesetzte Kapital mehrt. Damals war der Weg ohne globale Vernetzung vom Produzenten zum Verbraucher auch kürzer. Der Schuhmacher wollte es nicht riskieren, dass sein Kunde ihm auf offener Straße seinen drückenden Schuh an den Kopf wirft. (Wer kennt heute seinen Schuhmacher noch persönlich ?)
Heute gibt es praktisch kaum noch eine Bindung zwischen Produkt und Produzent für den Verbraucher (Die Autohersteller sind die einzige Ausnahme die mir einfällt).
Schlimmer noch, selbst innerhalb einer Firma wird unterschieden zwischen den Abteilungen die Geld kosten und welche, die Geld bringen.
Also ist die Produktion etwas, dass man lästigerweise braucht, aber eine Menge Geld kostet und den Gewinn dramatisch reduziert.
Damit alle Leute die Möglichkeit haben das Produkt möglichst schnell zu kaufen muss man es Ihnen sagen, dass es es gibt. Dafür gibt es das Marketing, das kostet auch viel Geld (bei vielen Produkten inzwischen viel mehr als die Herstellung). Da die Marketingleute aber von den Mechanismen des Verkaufens mehr verstehen als alle anderen in einer Firma, gelingt es ihnen auch besser dazustehen als andere, die auch nur Geld ausgeben.
Wenn es jetzt noch gelingt die Gewinnerwartungen zu übertreffen und bei verhältnismäßig bescheidenen Kosten für Garantieleistungen und Erlangung des Medienwohlwollens zu punkten ... (kleinere Gaben an die sogenannte Fachpresse sparen glatt Millionen für Anzeigen oder Fernsehspotts) dann sind die Marketingleute fast die Größten. Dann können kleinere Schönheitsfehler des Produkts die gute Stimmung auch kaum trüben. Die Ketzer, die jetzt das eigene Produkt schlecht machen sind nur noch Nestbeschmutzer. Und den ewigen Nörglern wird klar gemacht, dass sie nur stören. Leute aus den Bereichen wie Entwicklung und Produktion wird ihre ewige Rolle als kostenintensive Bremse neuer Rekordgewinne vorgehalten und mit Austausch gedroht.
Ist es jetzt immer noch so schwer zu verstehen, warum 1503 für die Eigentümer des eingesetzten Kapitals eine gute Sache ist.