Och nö...
Grafisch sieht es genauso aus wie 1404, aber für einen Aprilscherz ist der Artikel wohl drei Tage zu spät erschienen.
Als Ableger der Reihe wäre es ja ganz interessant gewesen, aber als direkte Fortführung? Und dann auch noch in einem "Der Mensch ist böse!"-Szenario. Warum? Warum muss man uns Anno mit Kulturpessimismus versauen? (Ohne die aktuellen Probleme der Welt in Abrede stellen zu wollen)
Freut euch auf:
Klimawandelpropaganda als Spielmechanik! Jetzt werden im Endlosspiel die Meeresspiegel steigen und alle Äcker werden versanden und es gibt nichts, was du noch tun kannst, um den Prozess aufzuhalten! Civilization IV hat's vorgemacht.
Neue diplomatische Möglichkeiten:
Feind demokratisieren (Krieg erklären)
Feind überzeugen, Klimaprotokolle zu unterzeichnen (Krieg erklären)
Durchsetzung grüner Energie forcieren (Krieg erklären)
Friedensinterventionen bei Eingeborenen (Krieg erklären & alle umbringen)
Demokratiegipfel mit Schurkenstaaten (Krieg erklären)
Rohstoffnachschub sicherstellen (Krieg erklären)
Und last but not least, die ultima ratio:
Krieg erklären (Wirkungslose Sanktionen verhängen)
Jetzt verfolgt mich dieser Unsinn noch bis in die Freizeit. Ich will nicht noch in Computerspielen mit überzogenen Untergangszenarien genervt werden. Wenn ich Stuss will, höre ich den Gelaber der Politik zu.
Außerdem, was will man denn noch besiedeln? Wenn der Meeresspiegel steigt, werden die verbleibenden Areale ja nicht alle wieder frei besiedelbar. Ich mag mich irren, aber sind es nicht für gewöhnlich eh die Inseln, die als erstes im Ozean versinken?
Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich UbiSchrott nicht leiden kann, aber hiermit könnten sie sich selbst unterboten haben. Ich gebe zu, dass ich wohl sehr konservativ denke, was Anno angeht.
Positiv gesehen kann 2070 auch viel frischen Wind bringen. Klimazonen werden nun überflüssig und weichen einer globalen, nuklearverseuchten Aschewüste. Äh, ich meinte natürlich: Durch Gewächshäuser etc muss ich nicht mehr wegen knapper Gewürzinseln um die Wette siedeln, ich baue einfach alles daheim an.
Dafür kommen so elementare Dinge wie: Internetinfrastruktur, Wasserversorgung (immerhin eines der größten Probleme, die auf uns zukommen), Stromnetze, Recyclingkreisläufe, etc... Viel Potential, aber es muss auch richtig genutzt werden. Gerade komplexe Infrastrukturen aufzubauen hat doch was. Also nicht nur sowas wie "Solarmodul: +15 Energie" und gut ist. Wenn, dann möchte ich auch ein Stromnetz bauen müssen. Eine dynamische Welt, die sich ändert, das ist es doch, was sich Annospieler seit Jahren insgeheim wünschen.
Aber was rege ich mich eigentlich auf? Ich werde es eh nicht kaufen, denn UbiSchrott darf seinen Kopierschutz gerne behalten.