Anglizismus
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Mit dem Begriff Anglizismus werden sprachliche Phänomene in der deutschen Sprache bezeichnet, die auf einen übermäßigen Einfluss der englischen Sprache gründen:
* Barbarisierung: Übernahme englischer Lexeme, die zum Teil an das deutsche Wortbildungssystem angepasst werden (downloaden, ich habe downgeloadet / gedownloadet). Diese Aneignung von Fremdsprachen wird gemäß dem Werturteil von Sprachschützern als negativ empfunden. Zum Teil wird aber auch gegen die Übersetzung ins Deutsche opponiert, und eine Benutzung des unverfälschten Fremdwortes von den Kritikern für gebildet gehalten.
* Anglismus: Lehnübersetzungen wie Sinn machen für Sinn ergeben oder am Ende des Tages für letzten Endes aus der englischen Sprache.
* Sprachschöpfungen Deutscher mit englischem Klang wie "Handy", "Talkmaster", so genannte Scheinanglizismen
Eine eindeutige Abgrenzung zu englischen Fremdwörtern gibt es nicht. Wissenschaftliche Fachausdrücke werden in der Regel nicht als Anglizismen bezeichnet.
Solche idiomatischen Eigenheiten haben allen Bemühungen um Sprachreinheit zum Trotz Einzug in die Alltagssprache gehalten. Das Wort Anglizismus wird hier vor allem dann gebraucht, wenn es sich um Wörter handelt, die noch als fremd wahrgenommen werden, manchmal auch, wenn es um die Kennzeichnung von unerwünschten - weil nicht aus der eigenen Sprache entstandenen - Begriffen geht.
Gerade das Deutsche und das Niederländische haben zudem die Eigenart, völlig neue englische Wörter zu erfinden. Eine Sitte, die auch in Japan verbeitet ist und vom im Pazifik verbreiteten Pidgin-Englisch abzugrenzen ist.
So ist zum Beispiel das Wort "Handy" kein Anglizismus. Solche Wörter werden "Scheinanglizismen" oder "Pseudoanglizismen" genannt.