Das Schlachtschiff "Dreadnought" (auf gut Deutsch "Fürchtenichts") aus dem Mod "Combat Overhaul Ships" wurde ja schon erwähnt. Dafür muss die "Kolossale Schiffsgenehmigung" im Forschungsinstitut erarbeitet werden und man muss zusätzlich zu den übliche Zutaten noch 70t Stahlbeton an die Werft liefern. Ja, Betonschiffe gab es tatsächlich. In meiner alten Heimatstadt Lübeck lag früher neben dem Holstentor das "Riverboat", das war ein damals bekannter Jazzclub. Heute liegt das Schiff als Restaurant an einer anderen Stelle der Altstadtinsel und dessen Rumpf ist aus Beton.
Schlachtschiffe wie die Dreadnought haben mal wieder die Briten als erste entwickelt. Etwa um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert dürfte im Rüstungswettlauf ein solches Schiff vergleichbar mit der Atombombe gewesen sein. Niemand sonst hatte ein solch kampfstarkes Schiff, das Granaten mit einem Kaliber von 30cm verschiessen konnte. Später wurden es bis zu 40 cm. Die britische Admiralität hatte auch die Hoffnung, dass sich niemand sonst ein solches Schiff würde leisten können. Aber Deutsche, Russen, Franzosen und Amerikaner sind bald nachgezogen.
Im Spiel ist die Wirkung ähnlich, aber der Witz am Combat Overhaul-Mod ist eben, dass auch die KI solche Schiffe bauen kann. Der Grundwert liegt bei 220 Schaden pro Sekunde und es hat vier Itemslots. Steckt man in einen davon die Kanone "Saint of the Death" aus dem Mod "21 Legendary Items", sind es über 1.600 Schaden pro Sekunde. Weitere Items erhöhen bei meinen Dreadnoughts die Feuerreichweite und den Schadensoutput auf über 2.300 pro Sekunde. Zwei solche Schiffe erobern jede Insel im Alleingang.
Bild 1 zeigt ein Dreadnought, davor das Schlachtschiff, ebenfalls aus Combat Overhaul Ships und davor den Vanilla-Schlachtkreuzer, der durch den Mod auch einen höheren Basis-Schadensoutput hat von jetzt 65 Schaden pro Sekunde, gegenüber 41 ohne Mod. Das Dreadnought ist im Wesentlichen ein in alle Richtungen vergrößerter Schlachtkreuzer, während das Schlachtschiff tatsächlich neu gestaltet wurde. Was ich allerdings am Dreadnought aus dem Mod für unrealistisch halte, sind die Geschütztürme mit je zwei Geschützen übereinander, die anscheinend auch noch unterschiedliche Kaliber haben. Bilder von solchen Geschütztürmen bei echten Schlachtschiffen habe ich nicht gefunden und ich kann mir das technisch auch nicht so richtig vorstellen. So ein Geschützturm geht unter Deck noch tiefer, der wird mit allem darunter, wie die Mechanik zum Drehen des Turms, zum Bewegen der Geschützrohre und die Munitionsförderanlage so hoch wie ein dreistöckiges Haus gewesen sein. Wenn man das dann zwei Mal braucht für übereinanderliegende Türme mit unterschiedlichem Kaliber, nein, das geht nicht. Wenn es mal tatsächlich gebaut wurde, führte das sicher in eine technische Sackgasse.
Eine Bedienmannschaft musste auch noch Platz im Turm finden. Deren Job dürfte in den frühen Schlachtschiffen kein Zuckerschlecken gewesen sein. Ab dem ersten Schuss war alles voll Qualm, dann der ungeheure Krach wenn zwei oder drei Geschütze auf einmal losgehen und der böse Feind schießt ja auch zurück, schließlich ist man ja im Krieg.
In einem solchen Krieg war ich als Leo Trotzki auch bald mit dem armen Willie Wibbelsock. Seit der mit Luftschiffen herumfliegen kann und Flugblätter drucken kann, wirft er die gerne über meinen Städten ab, dabei hatten wir die meiste Zeit ein Handelsabkommen, waren also nicht direkt spinnefeind miteinander. Bente, die gute Seele, hat gleichzeitig Hilfspakete abgeworfen und sobald meine Bürger mit allem versorgt waren, haben auch Willies Flugblätter keine Auswirkungen mehr auf die Zufriedenheit gehabt, oft waren sie euphorisch, trotz der skandalösen Dinge, die sie da lesen konnten. Habe ich dasselbe bei Willie gemacht, meinte er, dass es doch egal wäre, wer angefangen hat und man sollte doch jetzt aufhören. Mit "man" war ich gemeint, er hat nicht aufgehört. Inzwischen gibt es auch dazu eine Mod, um Willie die Flugblattwerferei abzugewöhnen, aber ich wusste ja, dass er bald abtreten würde.
Zu diesem Zweck habe ich beiden Damen (Bente und der Prinzessin Qing) einen Nichtangriffspakt angeboten, damit die nicht etwa ihrem Bündnisparter Willie W. zu Hilfe eilen würden. Dann die Kriegserklärung an Willie abschicken und die Großübung konnte beginnen. Mehr war das nicht, denn ein Krieg gegen den armen Willie ist keine militärische Großtat. Hier sollten vor allem neue Waffen, wie die Schlachtschiffe und bombenwerfende Luftschiffe ausprobiert werden. Auf
Bild 2 macht ein Bomberpilot Zielübungen auf einer von Willies Inseln.
Bild 3 stammt von dem mutigen Reporter, den man schon aus früheren Folgen dieser Geschichte kennt. Statt sich zu verkriechen ist der immer mitten im Geschehen, hier bei einem Bombenangriff auf Hafenanlagen.
Geübt werden sollte auch das Zusammenspiel zwischen der Schiffsartillerie und den Bombern bei der Inselbelagerung. Zwei Dreadnought mit Saint of the Death Geschütz waren aber meisten mit der Insel fertig, bevor die Bombenzeppeline auch nur in der Nähe des Ziels waren. Inseleroberung in Anno 1800 ist und bleibt leider eine sehr schematische Veranstaltung.
Auf
Bild 4 bekommt Willie nochmal seine eigene Medizin verabreicht und
Bild 5 zeigt das Ende eines feindlichen Luftschiffs. Die Bilder sind aus beiden Kriegen, dem gegen Willie und dem späteren gegen die Qing.
Der habe ich in der Zwischenkriegszeit noch in jeder Session eine Insel abgenommen, die als Flottenstützpunkt im späteren Feindesland ausgebaut wurde. Dazu wurden zwei Dreadnoughts mit Saint of the Death Kanonen und Piratenflagge ausgeschickt. An der Insel angekommen wurde die Piratenflagge aktiviert, die Geschütze haben losgerattert (Feuerrate +400%) und die Insel hat mir gehört. Ein Nichtangriffspakt hat die Prinzessin gemeinerweise an der Kriegserklärug gehindert.
Nach sorgfältigen Analysen der militärischen Handlungen ist die Admiralität zu den folgenden Erkenntnissen gelangt:
Inseln mit Flugabwehrkanonen (Flak) sollten besser nicht bombardiert werden. Das überleben die Luftschiffe sonst nicht. Besser zunächst die Flak mit weitreichender Schiffsartillerie ausschalten und dann die Bomber schicken. Haben das die Dreadnoughts übernommen, haben die auch nach dem Befehl zum Rückzug noch so viel Schaden angerichtet, dass die Insel kapituliert hat, bevor die Bomben abgeworfen werden konnten.
So wurden für den Krieg gegen die Qing Schlachtkreuzer mit den üblichen Reichweite-Items bestückt, also Admiral Haynes, Sarcchetti der wilde Anarchist, Vize Admiral Romanow und Vize Almirante Paulista. Jetzt haben die Bomber auch noch Ziele vorgefunden, aber die Inseleroberung bleibt leider schematisch und uninteressant. Um den Krieg gegen die Qing in drei Sessions schneller zum Abschluss zu bringen, kamen dann doch die massiv überlegenen Dreadnoughts zum Einsatz. Mindestens ein feindlicher Dreadnought wurde auch gesichtet, konnte aber versenkt werden.
Drei Sessions zum Krieg führen reichen mir und Dank verschiedener Mods kann ich trotzdem alle Vorteile aus den noch nicht besiedelten Sessions Arktis und Enbesa mitnehmen. So kann das gerne weitergehen. Per KI-Werft wurde der anarchische Zahnklempner Dr. Hugo Mercier angesiedelt. Der kann ein recht zäher Gegner sein und wenn er jetzt auch Dreadnoughts hat umso mehr. Auch die Minengürtel um jede seiner Inseln machen ihn interessant. Minenräumverbände werden gerade in jeder Session aufgestellt. In meiner Diplomatie werde ich mich vorwiegend nach meiner Verbündeten Bente richten. Deren Feind ist auch mein Feind. Das hat mir bisher nicht geschmeckt, weil sie auch immer Anne Harlow angreifen wollte, aber die ist irgendwie kaputt. Sie ist noch im Diplomatiemenue, sie verschenkt ab und zu Geld, sie vergibt sogar Quests, aber sie hat keine Schiffe mehr und ihre Basis ist eine Ruine, also gibt es auch keinen Handel.
Von Jean La Fortune ist Bente hingegen begeistert, mit dem ist sie seit ewigen Zeiten verbündet. Das bin ich jetzt auch und werde auch ihn gegen jede noch so rechtschaffene KI verteidigen, die endlich die Piraterie mit Stumpf und Stiel ausrotten will.